Crew:Peter und Friedhelm
Die Anreise erfolgte am 11.07.16 um 11:00 Uhr. Nach dem Einräumen der persönlichen Sachen,Proviant und Wasser bunkern wurde bei einem Kaffee überlegt welche Route wir in diesen 12 Tagen zurücklegen wollten.
Da wir noch nicht in den Randmeeren waren wurde festgelegt,das wir über Lemmer,Urk,Randmeere,Amsterdam,den Helder Texel und über Kornwerder Sand und Stavoren zurück nach Woudsend kommen.
Für das befahren der Randmeere müssten wir noch genau messen,wie hoch unser Mast bis zur Wasserlinie ist,denn zwei feste Brücken in den Randmeeren haben nur eine Durchfahrtshöhe von 12,70m.
Dafür befestigten wir an dem Fockfall einen Zollstock um auch den Verklicker mit zu berücksichtigen.
Nach zweimaligen messen kamen wir auf eine Durchfahrtshöhe für unser Schiff von 12,40m.
also sollte passen.
Wir legten um 13:00 Uhr ab,tanken noch voll und unser Ziel war für heute Lemmer.
Bei Windstärke 5-6 Bft ging es mit einem wilden Ritt(30 Grad Vorhaltung)über das Slotermeer nach Lemmer.Wir bekamen noch einen Platz im Innenhafen.
Die Liegeplatzgebühr muss jetzt an einem Automaten bezahlt werden.Auch für das Duschen benötigt man eine Karte.
2.Tag
Durch die Schleuse Lemmer und an ca.30 neuen Windrädern,die im Wasser stehen ging es an der Küste lang an Urk vorbei und zur Ketelbrücke.
Die Ketelbrücke hat zwar eine bewegliche Brücke und die feste Durchfahrthöhe unter der Brücke beträgt 12,60m.
Also wenn wir da durch kommen sind die anderen beiden Brücken (12,70m)kein Problem.
Wir fuhren mit Wind von achtern sehr langsam auf die Brücke zu. Je näher man kommt um so unsicherer wird man,ob es passt.
siehe Video
Nach diesem Adrealinschock und einer grösseren Regenschauer lagen wir für die Nacht im Ketelhaven.
Am nächsten Morgen segelten und motorten wir durch die Randmeere vorbei an Elburg, über das schöne Segelrevier Veluvemeer ,(sind natürlich wieder nass geworden),vorbei an Harderwijk und erreichten abends den kleinen aber schönen Hafen Nulde.
siehe Video
Von Nulde aus segelten wir an Nijkerk (feste Brücke 12,7m) und Huizen (feste Brücke 12,7m) vorbei bis Muidenzand, welches am Ende von den Randmeeren liegt und der Weg zum Markermeer ist.
Der Hafen ist sehr groß und bietet alles war man braucht.(Supermarkt,Restaurant,Segelmacher,Yachtzubehör u.s.w.)Leider kann Hinterland.
Unser Ziel für diesen Tag war Amsterdam.Dafür mussten wir durch das Markermeer und die Oranjeschleuse.
Um ca.13:30 Uhr erreichten wir den Sixhafen in Amsterdam.An der Hafeneinfahrt steht ein Schild "keine Einfahrt vor 12:00 Uhr".
Am anderen Morgen wussten wir warum.Der Hafen wir so voll,daß ein ausfahren erst möglich ist,wenn einige Boote ausgelaufen sind und einige Boote sich verholt haben.
Das Auslaufen war am anderen Morgen für uns ab 10:30 Uhr möglich.
Mit einer Fährverbindung (Station ca.300m entfernt) hat man die Möglichkeit über den Bahnhof in die City von Amsterdam zu gelangen.
Die Fähren fahren alle fünf Minuten und die City ist nach 500 m erreicht.
Wenn einer die Großstadt und den Rummel lieb ist er hier genau richtig.Nichts für mich.
Nachdem einige Boote abgelegt und einige Boote sich verholt hatten konnten wir auch um 10:30 Uhr ablegen.
Die erste Überlegung war über Ijmuiden die Nordseeküste hoch nach Texel zu fahren.
Bedingt durch sehr ungünstige Abfahrzeiten und einer Fahrzeit von min.10 Std.wurde diese Überlegung verworfen.
Statt dessen nahmen wir den Weg nach den Helder über den Nordhollandkanal.Wir kamen an sehr vielen kleinen Orte vorbei und passierten unzählige Brücken.
Die Übernachtung war dann im Passantenhaven von Alkmaar.
Auf der Fahrt nach Alkmaar hörten wir aus dem hinteren Bereich des Schiffen ein klopfenes Geräusch.Hörte sich an,als wenn das Lager der Welle defekt ist.
Es wurde der Motorraum geöffnet,keine Erkenntnis,es wurden beide Backskisten bis auf die letzte Leine ausgeräumt,kein Ergebnis.Was nun!!
Im Hafen von Alkmaar wurde die Badehose angezogen und getaucht.
Und siehe da,es hatte sich eine Folie um die Welle zwischen Schiff und Propeller gewickelt und schlug immer gegen die Außenwand.
Folie entfernt und Gott sei Dank,das Geräusch war weg.
Nach einer leckeren Pizza am Samstagabend in der Altstadt von Alkmaar wollten wir am Sonntagmorgen direkt von Alkmaar nach den Helder.Durch eine Info unseres Stegnachbar haben wir erfahren,daß die letzte Brücke vor den Helder repariert wird und somit am Wochenende nicht öffnet.Sie wird nur Wochentags nur zwischen 9:00-10:00Uhr und 17:00-18:00 Uhr geöffnet.Was sollen wir tun.
Kein Hafen mehr bis zur Brücke.Wir beschlossen bis zur letzten Anlegestelle,die sich in T`Zand befindet und ca. 8 km vor der Brücke ist zu fahren. Gesagt getan.
Wir waren am nachmittag in T`Zand.(kein Strom,keine Sanitäranlage).
Bei einem Landgang in dem kleinen Dorf könnten wir uns eine Kleinigkeit.
Nach der Stärkung gingen wir zurück zum Schiff.Mittlerweise hatten sich noch weitere Schiffe angelegt.Unter den Schiffen befand sich auch eine Wibo 945.
Um um neun Uhr an der Brücke zu sein,legten wir und drei andere Boote um 7:30Uhr ab.Wir waren pünktlich an der Brücke,aber die Brücke machte nicht auf.Nach Rücksprache über Funk (Kanal18)wurde uns mitgeteilt,daß die Brücke erst um 9:45 Uhr öffnet.Also warten.
Nach der Durchfahrt und schleusen in den Helder machten wir uns direkt auf den Weg nach Texel.
Wir haben uns auf eine erpfohlende Abfahrzeit verlassen und nicht weiter kontrolliert,sodaß wir die ersten zwei Stunden gegen den Strom an mußten.d.h.statt mit 4kn kamen wir mit 0,5-1kn vorwärts.
Die empfohlende Abfahrzeit war 3 Std.vor NW,sollte aber 3 Std.nach NW sein.
Unser eigener Fehler.Ärgern und abhaken.
Um 13:30 Uhr erreichten wir den Hafen von Texel.Das wiederum hatte den Vorteil,daß einige Boxen noch frei waren.
Wir entschieden uns zwei Tage auf Texel zu bleiben.
Am Dienstag (Gebursttag von Peter)mieteten wir uns Fahrräder und fuhren zum Leuchtturm hoch und dann über de Koog und den Burg zurück zum Hafen.Insgesamt 43km.
Um den Texelstrom mit zu nehmen konnten wir abends um 17:00 Uhr oder morgens um 5:00Uhr ablegen.Wir entscieden uns für morgens,übernachteten noch von Mittwoch auf Donnerstag auf Texel und machen uns um 5:30 Uhr auf den Weg zur Schleuse nach Kornwerderzand .
siehe Video
einige Bilder von der Überfahrt nach Kornwerderzand
Diesmal haben wir uns nicht auf die empfohlende Abfahrzeit verlassen,sondern an Hand des Strömungsatlas und dem HW bzw NW orientiert.
Wir segelten Zeitweise durch Wasser mit 4,5kn und über Grund mit 7,2kn.Die max.Geschwindigkeit über Grund war 7,9kn
Nach 3 1/4 Std und zurückgelegten 18sm erreichten wir die Schleuse Kornwerderzand.Nach dem Schleusen schlichen wir bei wenig Wind mit max.2kn unter Segeln nach Stavoren.Für die 12 sm brauchen wir noch mal 6 Std.,aber wir hatten ja Zeit.
Zum Abschluß an diesem Tag könnten wir uns auf der Terassen am Kanal noch ein Eis und Abends selbstgemachte Currywurst.
Am Freitagmorgen segelten wir bei schönen Wetter und Wind in unseren Heimathafen zurück.Bevor wir anlegten tankten wir noch einmal.
Dort angekommen,reinigen wir das Schiff gründlich innen und außen und rechneten die Bordkasse ab.
Resüme:
Nach 12 Tagen unterwegs,mit neuen Revieren und positiven und negativen (Fahrt nach Texel)Erfahrungen waren wir mit dem Verlauf der Reise sehr zufrieden.Ingesamt legten wir 180sm zurück.
Dank auch an meinen erfahrenen Mitsegler Peter.
Am Samstagmorgen traten wir dann die Heimreise an.